Über uns


Neunmal im Jahr, an jedem dritten Donnerstag im Monat, laden wir zu einer Vortragsveranstaltung ein, die mal mehr, mal weniger mit Goethe zu tun hat, es sprechen Referentinnen und Referenten von nah und fern. Ort unserer Treffen ist der Hörsaal XV im Melanchthonianum der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg am Universitätsplatz. Zu diesen öffentlich angekündigten Veranstaltungen kommen nicht nur die Mitglieder, sondern auch Gäste, welche selbstverständlich herzlich willkommen sind. (Sie werden später nicht selten auch Mitglieder.) Einmal im Jahr organisieren wir eine meist dreitägige Exkursion auf den Spuren Goethes und seiner Zeitgenossen. Auf diesen gemeinsamen Reisen sind wir schon weit in Deutschland und dem nahen Ausland herumgekommen.

Per 01.01.2024 konnten wir 84 Mitglieder zählen. Diese kommen aus den verschiedensten Berufsgruppen - das Arbeitsleben haben sie zumeist bereits hinter sich. Das heißt aber nicht, dass wir uns über jüngere Interessierte nicht freuen - im Gegenteil. Die Resonanz der Veranstaltungen sagt uns, unser Programm vermag sowohl Anregungen zu geben als auch immer wieder neue Erkenntnisse an ein breites interessiertes Publikum zu vermitteln.

Die Goethe-Gesellschaft wurde in Weimar im Jahr 1885  gegründet. Sie sollte einem breiteren Publikum eine vertiefte Kenntnis von Goethes Werk  ermöglichen und die Bedeutung der Goethezeit mit ihrer Ästhetik, Dichtung und Philosophie auch für die Gegenwart erkunden. Der Forschung wollte sie Anregung zu neuen Untersuchungen geben. Aus Halle waren Anfang 1886 bereits 59 Mitglieder in der Gesellschaft in Weimar eingetragen: Professoren der Universität, darunter Germanisten wie Rudolf Haym und Konrad Burdach, Mediziner, Historiker, aber auch der  Agrarwissenschaftler Julius Kühn oder die Bankiers Lehmann und Bethge. Vornehmlich das gebildete Bürgertum fühlte sich zur Zeit des Kaiserreiches von der Goethe-Gesellschaft angezogen.

Außerhalb von Weimar bildeten sich in der Weimarer Republik erste Ortsvereinigungen der Gesellschaft. Bereits während des 1. Weltkrieges  hatte sich schon eine solche in München gegründet. In Halle/Saale kam es dazu erst im Dezember 1947. Der erste Vorsitzende der Hallischen Goethegesellschaft e.V. war der Arzt Hermann Kuhn (1889-1949). Diesem Anfang war jedoch keine lange Dauer beschieden; eine Neugründung fand erst wieder im Herbst 1964 unter dem Dach des Kulturbundes der DDR und der Goethe-Gesellschaft Weimar statt. Zum Vorsitzenden wurde der Germanist Prof. Dr. Thomas Höhle (1926-2012) gewählt. Er führte die Ortsvereinigung erfolgreich bis ins Jahr 2003. Sein Nachfolger wurde im gleichen Jahr wieder ein hallescher Germanist: Prof. Dr. Hans-Joachim Kertscher (Jg. 1944).

Er verantwortet seitdem gemeinsam mit dem Vorstand ein anspruchsvolles vielfältiges Programm, das dem weltoffenen Denken Goethes und seiner Idee der Weltliteratur verpflichtet ist.